Friedenslicht 2001

 

Eine einzige Kerze erhellt den Raum, bricht die Dunkelheit auf – macht hell, leuchtet.
Die Kerze leuchtet, weil sie brennt – sie gibt etwas her, macht sich kleiner, verschenkt sich.
Sie leuchtet nur dann, wenn sie brennt, sich kleiner macht – je mehr sie hergibt, um so größer, leuchtender das Feuer, um so wärmer das Licht.

Es gibt Menschen, die wie eine Kerze sind; die leuchten, Finsternisse aufbrechen, Licht und Wärme verströmen, in dem was sie sagen, tun, fragen und entscheiden. Es sind Menschen, die sich ganz hingeben, sie verlöschen nicht, leuchten weiter auch wenn sie längst nicht mehr unter uns sind. Liebe kann man nicht begraben und auslöschen. Die Liebe hört niemals auf.

Im Tagebuch der Anne Frank, welches 1945 im KZ Auschwitz gefunden wurde, stand als letzter Eintrag:
Ich möchte eine Kerze sein, ich möchte, dass die Menschen nach meinem Tod erkennen: durch sie ist unser Leben heller und wärmer geworden.
Jeder von uns kann ein Licht sein. Unsere Gruppe könnte ein Leuchter mit 10 Lichtern sein. Unsere Gemeinde ein Leuchter mit 1000 Lichtern, alle Gemeinden ein ganzes Lichtermeer, die Erde ein leuchtender Planet.

Lasst uns in ihrem Gedenken Lichter anzünden, in der Hoffnung auf einen wärmeren und liebevolleren Umgang zwischen den Menschen und ihrer anvertrauten Umwelt.

Lassen wir den Funken überspringen von Kerze zu Kerze, von Mensch zu Mensch.

Die Stämme Goten und Kurpfalz